Mainz / Deutschland: Buchdruck und rheinische Fastnacht
Bild: Mainzer Fastnachtsbrunnen
Lage und Gliederung
Mainz liegt am Westufer des Rheins, gegenüber der Mainmündung. Sie ist von zahlreichen bedeutenden Städten wie Frankfurt am Main, Ludwigshafen am Rhein, Darmstadt und Mannheim umgeben. Nachbargemeinden sind die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, Wackernheim, Bodenheim und Heidesheim am Rhein. Mainz selbst ist in 15 Ortsbezirke aufgeteilt, zu denen Altstadt, Neustadt, Hartenberg-Münchfeld und Oberstadt zählen.
Die Geschichte von Mainz
Es gilt als erwiesen, dass Mainz schon zur letzten Eiszeit eine Raststätte für Jäger war. Die ersten dauerhaften Ansiedlungen sind keltischen Ursprungs und reichen bis in die zweite Hälfte des ersten Jahrtausends vor Christus zurück. Damals waren die Kelten am Rhein omnipräsent. Später nutzten die Römer Mainz als Legionslager. Nach der sogenannten Völkerwanderung gewann die Stadt immer mehr an Bedeutung. Um 480 gelangte sie unter fränkische Herrschaft, woraufhin sie vor allem als Umschlagplatz für Handelsgüter diente. Die Entwicklung der Stadt mündete in ihre einzigartige Bedeutung auf politischer, kultureller und religiöser Ebene. Von hier aus wurde die Christianisierung des Ostens durch Erzbischof Bonifatius betrieben. In der Zeit als "Freie Stadt", die bis 1462 reichte, erreichte der Einfluss der städtischen Bürgerschaft ihren Höhepunkt. Handel und Gewerbe florierten, so dass Mainz zu einem wirtschaftlich wichtigen Standort aufstieg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt von der schwedischen Armee eingenommen. Dennoch konnte Mainz sich rasch von den Kriegsverheerungen erholen. In der aufkommenden Barockzeit entstanden prachtvolle Bauten, die bis heute das Stadtbild prägen. Ebenfalls von immenser Bedeutung ist die Mainzer Fastnacht, die sich ab 1837 entwickelte. Vom Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt bis 1942 verschont. Am 27. Februar 1945 dann wurde Mainz fast vollständig durch Brandbomben britischer Bomber zerstört. Heute ist Mainz Medienstadt - ein Ausbau, der ab 1976 begann.
Das Stadtbild von Mainz
Die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz ist vor allem großstädtisch geprägt. Es sind aber auch einige Elemente erhalten geblieben, die an das mittelalterliche beziehungsweise frühneuzeitliche Stadtbild erinnern. Die Altstadt beeindruckt mit ihren Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen, die rund um die Augustinerstraße verlaufen.
Von besonderer Bedeutung für das Stadtbild sind der Rathauskomplex mir der Rheingoldhalle und dem Hilton-Hotel sowie das Ensemble aus dem Neuen Zeughaus, dem Kurfürstlichen Schloss und dem Deutschhaus. Der Schillerplatz besticht mit zahlreichen barocken Adelspalästen. Weitere bedeutsame Bauten sind der Hauptbahnhof, die evangelische Christuskirche, das Staatstheater, die Rheinbrücke und die Festungsanlagen. Ebenfalls zu erwähnen ist der Mainzer Dom, bei dem es sich um das bedeutendste Bauwerk der Romanik handelt. Bestaunen Sie dort Marc Chagalls blaue Fenster. Kirchen wie die St.-Johannis-Kirche und die Stiftskirche St. Stephan zeugen vom religiösen Stellenwert der Stadt. Das Kurfürstliche Schloss gehört genauso wie das Haus Zum Römischen Kaiser, das heute das Gutenberg-Museum beherbergt, zur "Deutschen Renaissance".
Bild: Mainzer Dom
Mainzer Sehenswürdigkeiten
Neben den bereits erwähnten Bauten besticht Mainz durch seinen Reichtum an bedeutenden Museen wie dem bereits erwähnten Gutenberg-Museum oder dem Landesmuseum Mainz, das eine breite Sammlung von der Steinzeit bis in die Moderne beherbergt. Hinzu kommt eine große Auswahl an Bibliotheken wie die Mainzer Stadtbibliothek. Aufgrund der besonderen Verbindung der Stadt mit der Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg hat sie sich sowohl der Literatur als auch der Druckkunst verschrieben. Einmal jährlich lockt die Mainzer Buchmesse zahlreiche Besucher, die in einem der vielen Hotels eine Bleibe finden.
Auch Veranstaltungen wie der Mainzer Rosenmontagsumzug oder das Open-Ohr-Festival in der Zitadelle locken zahlreiche Besucher in die Stadt. Zuletzt sei die Bedeutung der Stadt für den Weinanbau zu erwähnen. Zu den auserlesenen Rheinhessen Weinen werden nicht selten regionale Spezialitäten gereicht.