Andorra - Studienreisen und Rundreisen
Sehenswürdigkeiten in Andorra
La Valle de Sorteny
Der „Parc Natural de Sorteny“ wurde im Juni 1999 gegründet. Der eher kleine Nationalpark im Norden Andorras hat eine Fläche von 1080 Hektar. Er umfasst das malerische Tal von Sorteny, das vom gleichnamigen Fluss durchquert wird, und die umliegenden Höhenzüge.
Dieser Nationalpark ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber, diese intakte und einzigartige Flora und Fauna finden Besucher in den Pyrenäen in dieser Fülle nur noch sehr selten. Mehr als 700 Arten der Bergflora pyrenaica wachsen im Tal, rund 50 Arten sind endemisch.
Geführte Touren zu den schönsten Plätzen
Der Eingang zum Tal befindet sich bei Ordino. Besucher können den Nationalpark Valle de Sorteny auf eigene Faust erkunden oder geführte Touren buchen.
Im Rahmen von Studienreisen werden für Naturkundler, Botaniker und Ornithologen spezielle Touren zu den Hotspots des Parks angeboten. Sie führen u.a. zu den Rast- und Nistplätzen von Adlern und Falken. Ein interessanter und abwechslungsreicher Wanderweg zieht sich durch die Wälder des Tals zu den einstigen Gletschern und das Torfmoor mit angrenzender Heidefläche.
Botanikern wird die Flora-Tour besonders gefallen. Sie führt durch Pinienhaine und blühende Alpenwiesen entlang des Sorteny zum See Estanyo und dann weiter zum botanischen Garten. Dort werden seit Jahrzehnten subalpine und alpine Blüh- und Heilpflanzen angebaut.
Auch für Angler ist das Valle de Sorteny eine Reise wert. Der Fluss Sorteny entspringt hoch oben in den Bergen und speist den glasklaren See Estanyo. Das Angeln ist in beiden Gewässern erlaubt.
Tristania Seen
drei kristallklare Bergseen im Herzen der Pyrenäen
Das Fürstentum Andorra liegt in den östlichen Pyrenäen, zwischen Spanien und Frankreich und ist von einer eindrucksvollen Gebirgslandschaft mit idyllischen Tälern und malerischen Dörfern umgeben. Im Norden des Zwergstaates liegen in unmittelbarer Nähe zur französischen Grenze die Tristaina Seen (Estanys de Tristaina). Sie gehören zur Gemeinde Ordino, einem bekannten Skigebiet Andorras. Im Sommer wird es von Wanderern, Mountainbikern und Kletterern besucht.
Drei Gebirgsseen in aufsteigender Reihenfolge
Bild: Estany de Amunt
Die Tristaina Seen bestehen aus drei kristallklaren tiefblauen Bergseen: Estany Primer, der in einer Höhe von 2.249 m liegt und ca. zwei Hektar groß ist, Estany del Mig mit einer Größe von dreieinhalb Hektar auf 2.288 m Höhe und dem höchst gelegenen See, dem Estany de Amunt. Er befindet sich in 2.306 m Höhe und ist mit zwölf Hektar einer der größten Seen Andorras. Das Wasser der Seen stammt aus verschiedenen Quellen und dem Schmelzwasser der höher gelegenen Gletscher. Alle drei Seen sind durch kleine Bachläufe miteinander verbunden.
Die Route Estanys de Tristaina
Zu den drei Gebirgsseen führt ein kleiner gemäßigter Bergpfad, der sich für Wanderer aller Stufen eignet. Er ist etwa 4,4 km lang und führt durch einen Talkessel, der zu Füßen des 2.878 m hohen Pic de Tristaina liegt. Nachdem einige kleine Bäche überquert wurden, die sich durch saftige grüne Almwiesen mit blauen Glockenblumen, gelbem Eisenhut und leuchtend roten Alpenrosen schlängeln, taucht der erste See mit dem Estany Primer auf. Danach geht es über eine kleine Holzbrücke zum Estany del Mig und etwas weiter bergauf zum größeren Estany Amunt. Dort befindet sich der Aussichtspunkt Port de L'Arbella, der einen überwältigenden Ausblick über das einzigartige Panorama mit den drei malerischen Gebirgsseen bietet. Je nach Jahreszeit befinden sich an einigen Stellen glitzernde Schneeflecken, die in Kombination mit den bunten Almwiesen und dunkelblauen Seen ein hervorragendes Fotomotiv bilden.
Kloster Meritxell
Meritxell – Das Lourdes von Andorra
Die Kirche von Meritxell ist mit Sicherheit das wichtigste Heiligtum des Fürstentums Andorra. An diesem faszinierenden und mystischen Ort, der auch als Lourdes von Andorra bezeichnet wird, sollen nach einer Überlieferung vor fast 1000 Jahren Gläubige auf ihrem Weg zwischen den Orten Encamp und Canillo ein geschnitztes Bild der heiligen Jungfrau von Meritxell gefunden haben. Die Schnitzerei soll mitten im verschneiten Winter zwischen blühenden Blumen gelegen haben. Die Gruppe von Gläubigen nahm es mit nach Canillo, doch kurz darauf verschwand es auf unerklärliche Weise wieder und wurde später an derselben Stelle erneut zwischen den Blumen gefunden. Es wurde daraufhin nach Encamp gebracht, wo es wieder verschwand und wieder an der bekannten Stelle entdeckt wurde.
Ein tief symbolischer Ort
Zu Ehren von Nuestra Señora de Meritxell, der Schutzpatronin der Täler von Andorra wurde hier eine Kirche errichtet. Das schlichte, romanische Bildnis der Überlieferung stand in einer Nische des Altars. Durch einen schweren Brand in der Nacht nach den Feierlichkeiten des 8. September 1972 (dem andorranischen Nationalfeiertag) wurde ein Großteil des Heiligtums zerstört. Lediglich die Reste der Kapelle sind übrig geblieben. Inzwischen kann man hier eine Ausstellung über die Geschichte dieses Ortes besichtigen. Vier Jahre nach dem Brand, am 8. September 1976 errichtete man neben den Ruinen der Kirche von Meritxell eine neue moderne Kirche, aus Kupfer, Glas und Stein. Seit 2014 gehört Meritxell zur so genannten Marienroute aufgenommen, die vier weitere wichtige Heiligtümer in Spanien und Frankreich miteinander verbindet: El Pilar, Montserrat, Torreciudad und Lourdes.
Trotz des verheerenden Brandes zählt das Heiligtum von Meritxell mit seiner Tradition, seinem Stil und seiner herrlichen Lage ganz sicher zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Andorra.
Casa de la Vall
Bild: Andorra La Vella - Hauptstadt
Ein Ort würdevoller Gelassenheit
In Andorras Hauptstadt befindet sich die berühmte Casa de la Vall. Das herrschaftliche Gebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist der Sitz des andorranischen Parlaments. Das Bauwerk in der Mitte der Stadt ist ein beliebtes Tourismusziel, um mehr von der eigentümlichen Geschichte und den Institutionen des Fürstentums Andorra zu erfahren. Es ist einer der wenigen Orte von Andorra, an denen man noch etwas von der faszinierenden Vergangenheit erahnen kann.
Geschichte und Geschichten eines Herrenhauses
Von der Vikar-Familie Busquets im Jahre 1580 erbaut, wurde das zweistöckige Gebäude 1702 vom Vorgänger des Generalrats, dem Consell de la Terra, erworben und bezogen. Der Bau, der auf einem Felsen errichtet ist, diente als Versammlungsstätte für die Vertreter der Pfarren, die die Themen behandelten, die den Bereich der andorranischen Täler betrafen. Alle Aufgaben der Justiz, Regierung und der Verwaltung Andorras wurden hier wahrgenommen. Der erhebliche Platzbedarf führte allerdings dazu, zusätzliche Räume nutzen zu müssen, bis schließlich im Jahre 2011 ein neuer Bau für das andorranische Parlament errichtet wurde.
Heute findet sich in der Casa de la Vall die Justizverwaltung, die Kapelle Sant Ermengol, der Sitzungssaal des Generalrats und der „Schrank der sieben Schlüssel“, der als Archiv für geschichtsträchtige Dokumente Andorras dient und nur mit den Schlüsseln der sieben Pfarrgemeinden geöffnet und verschlossen werden kann. Das Herrenhaus ist für die Öffentlichkeit geöffnet und es werden kostenlose und informative Führungen in verschiedenen Sprachen angeboten.
La Noblesse du Temps
Bild: La Noblesse du Temps - der edle Charakter der Zeit
In Andorra La Vella, dem Hauptort des Ministaates Andorra in den Pyrenäen, können Besucher über die Würde und Erhabenheit der Zeit sinnieren an der Skulptur La Noblesse du Temps. Beim Spaziergang durch das Stadtzentrum kommen Studienreisende fast immer an der Skulptur La Noblesse du Temps vorbei. Sie ist rund zwei Meter hoch und steht gut sichtbar in der Avenue Meritxell am Flussufer der Valira, gegenüber des Museums Roques al Carrer.
1984 wurde La Noblesse du Temps nach Entwürfen von Salvador Dalí geschaffen
Der zeitlebens für seine Exzentrik bekannte Meister der surrealen Kunst knüpfte mit der Metallgussskulptur an die Thematik seines berühmten Gemäldes La Persistance du Temps, die Beharrlichkeit der Zeit, an. Bei beiden Kunstwerken symbolisieren schmelzende Uhren offenbar die Vergänglichkeit. Zifferblatt und Zeiger scheinen bei der Skulptur La Noblesse du Temps des 1989 verstorbenen Katalanen Dalí zu schmelzen. Auffallend sind die Tropfen am oberen Rand des Uhrblattes. Sie unterstützen den Eindruck des Schmelzens, geben dem Kunstwerk aber auch ein himmelwärts gerichtetes, vielleicht positiv gemeintes Antlitz – weil sie eben nicht nach unten "tropfen".
Die Uhr scheint an einem rätselhaften Baum zu lehnen
Dessen Äste zeigen zwar ebenfalls nach oben. Aber sie tragen nur wenige Blätter und sind gekappt, was möglicherweise die Endlichkeit des Lebens andeuten soll. An dem um angedeutete Mauersteine rankenden Wurzelwerk des Baumes sind eine weibliche sowie eine engelartige Figur zu sehen. So bietet die Skulptur La Noblesse du Temps nicht nur Dalí-Fans interessante Möglichkeiten zur Interpretation und Reflexion. Die Figur befindet sich im öffentlichen Raum, sodass Besucher auf Studienreise in den Pyrenäen sie kostenlos in Augenschein nehmen können. In Sammlerkreisen werden 60 Zentimeter hohe Bronzerepliken des Kunstwerks hoch gehandelt.