Reisen nach Sao Tomé und Principe
Sehenswürdigkeiten in São Tomé und Príncipe
Cidade de São Tomé
São Tomé-Stadt, die Hauptstadt des aus zwei Inseln bestehenden Staates São Tomé und Príncipe, liegt im Nordosten der Insel São Tomé direkt am Meer und hat ca. 55.000 Einwohner. Zu den Sehenswürdigkeiten der von der langen portugiesischen Kolonialherrschaft stark geprägten und lebhaften Stadt gehören das Fort, das Nationalmuseum, die Kathedrale, der Präsidentenpalast und die beiden großen Märkte.
Unter fremder Herrschaft
Bild: Fort Sao Sebastiao
Das portugiesische Fort (Forte de São Sebastião) wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an der nordöstlichen Spitze der Stadt errichtet und dient heute als Nationalmuseum. Ein Besuch ist insofern empfehlenswert, als hier die leidvolle Geschichte der Inselbewohner veranschaulicht wird, die mehrheitlich als Plantagensklaven zum Einsatz kamen. Fotografien und Dokumente erinnern an das Massaker von Batepá, bei dem 1953 annähernd 2.000 Menschen ermordet wurden. Darüber hinaus beherbergt das Museum eine Sammlung religiöser Kunst und informiert unter anderem über die Geschichte der Landwirtschaft sowie über die Zeit nach der 1975 erlangten Unabhängigkeit.
Zwei wichtige Gebäude
Wer vom Fort entlang der Avenida da Independência in Richtung Stadtzentrum wandert, gelangt bald zur Kathedrale (Sé Catedral de Nossa Senhora da Graça de São Tomé), die zu Beginn des 16. Jahrhundert erbaut wurde. Ihre beiden Türme sind schon von weitem zu sehen und wenn am Sonntag die Messe gefeiert wird, ist sie gut besucht. Knapp 90 Prozent der Bevölkerung des jungen Staates gehören der römisch-katholischen Kirche an. Gleich neben der Kathedrale steht der Präsidentenpalast, ein langgezogenes und rosafarbenes Gebäude mit neoklassizistischen Elementen, das von einem großen Garten umgeben ist und rund um die Uhr bewacht wird.
Sehenswerte Märkte
Unweit dieser beiden Gebäude und mitten im Zentrum befindet sich ein großer Markt (Mercado Municipal), auf dem sowohl im überdachten Areal als auch im Außenbereich alles angeboten wird, was die Insel an Köstlichkeiten hergibt und was alltäglich benötigt wird. Geschäftiges Treiben, eine beträchtliche Lautstärke und dichtes Gedränge gehören wesentlich dazu, kein Platz bleibt ungenutzt. 2007 wurde ein paar hundert Meter weiter der sogenannte Neue Markt (Mercado Novo) eröffnet, bei dem es im Vergleich zum Mercado Municipal ruhig und geordnet zugeht. Der Besuch der Märkte stellt ein besonderes Erlebnis dar.
Roca Monte Forte
Nach aufregenden Wanderungen auf den Hängen des São Tomé Berges können Besucher der Insel São Tomé e Príncipe auch nach Süden fahren, um noch mehr von der wunderschönen, afrikanischen Insel zu sehen. Die erste Station ist Roça Monteforte, eine alte und noch funktionierende Kakaoplantage. Kurz, nachdem man die Hauptstraße verlassen hat und einen steilen Pfad hinaufgefahren ist, erreicht man einen freien Platz, auf dem in Hufeisenform weiße Kolonialgebäude mit roten Dächern gebaut wurden. Da die Anwesenheit Fremder sofort die Aufmerksamkeit der Einwohner auf sich zieht, findet man immer jemanden, der bereit ist, eine improvisierte Tour durch die Plantage zu führen.
Ein ganzes Gebäude widmete sich früher dem Trocknen der Kakaofrüchte, wurde aber längst geschlossen. Besucher dürfen oft trotzdem hinein und den sehr langen Ofen betrachten, der sich hier unter einem Plateau befindet, auf dem die Kakaofrüchte zum Trocknen platziert wurden. Auf der anderen Seite der Insel, in Roça Ize, gibt es noch einen funktionierenden Ofen, doch die Plantagen-Führer erklären, dass es eine bessere Möglichkeit gibt, den Kakao zu trocknen. Um das genauer zu zeigen, werden Touristen zu einem Platz mit langen Holztischen und mit Plastikdächern geführt. Die Tische sind voller Kakaobohnen. Während der sehr interessanten Führung erfährt man, dass das Trocknen auf diesen Tischen etwa eine Woche dauert. Zu jedem Tisch gehört eine große Holzgabel, mit der die Bohnen regelmäßig bewegt werden können. Der Trockenvorgang wird genau beobachtet. Wenn die Bohnen trocken sind, werden sie weggenommen und durch frische Bohnen ersetzt.
Bild: Trocknung Kakao Bohnen Sao Tome u. Principe
Die trockenen Bohnen werden mit Lastwagen zum Hafen von São Tomé gebracht, von wo sie nach Europa verschifft werden, um daraus Schokolade zu machen. Wer möchte, darf nach der Führung eine Kakaobohne probieren. Es ist definitiv ein Hauch von Schokolade zu erschmecken. Für viele Besucher ist eine Führung durch die Kakaoplantage ein richtiges Highlight ihrer Afrikareise. Sie werden sicher nie wieder zu Hause gedankenlos ein Stück Schokolade essen, ohne sich zu erinnern, wie viel Arbeit es ist, sie herzustellen.
Roca Sundi
Der westafrikanische Inselstaat São Tomé und Príncipe besticht durch eine sehr ausgeprägte Gelassenheit und eine entspannte Atmosphäre, welche Sie die Hektik des Alltags schnell vergessen lässt. Die sehenswerten Inseln, die bis heute stark durch die portugiesische Kolonialzeit geprägt sind, verfügen über viele interessante Bauwerke aus dieser Zeit, die den Inseln einen ganz besonderen Charme verleihen.
Príncipe - ein Hort der Ruhe und Gemächlichkeit
Insbesondere Príncipe, die kleinere der beiden Hauptinseln, von São Tomé und Príncipe ist ein tropisches Paradies das vor einer unheimlich schönen Naturkulisse einsame Traumstrände und prachtvolle Bauten aus der Kolonialzeit bietet. Besonders sehenswert und Geschichtsträchtig ist zum Beispiel das ehemalige Plantagenhaus Roça Sundi, in dem einst die portugiesische Königsfamilie residierte und das interessante Einblicke in die Vergangenheit Príncipes als weltweit bedeutende Hochburg des Kakaoanbaus bietet. Dank dem hier in mühevoller Kleinarbeit kultivierten qualitativ sehr hochwertigen Kakaos, der auch heute noch eine ganz wichtige Rolle für ganz São Tomé und Príncipe spielt, wurden in letzten Jahren von engagierten Meistern Ihres Fachs die Herstellung von Schokolade immer weiter perfektioniert, so das Schokolade aus der Region heutzutage weltweit als eine der besten gilt.
Roça Sundi – hier wird Geschichte lebendig
Neben herrlichen und vor allem einsamen Stränden, wie dem fantastischen Banana Beach in Form einer Banane, ist die schon erwähnte Anlage Roca Sundi, zu der ein Krankenhaus, eine Kirche, Ställe und eine Kaffeerösterei gehören ein weiterer besonderer Ort auf Príncipe, dessen Besuch einen in eine andere Welt entführt. Spielende Kinder, welche die einst herrschaftliche Plantage heutzutage zum fröhlichen Fußballspielen nutzen prägen Roca Sundi genauso wie eines der bedeutendsten Ereignisse der Menschheit das an diesem Ort stattgefunden hat und an das mit einer Gedenktafel erinnert wird. Denn in Roca Sundi konnte Arthur Stanley Eddington im Jahre 1919 während einer Sonnenfinsternis die Relativitätstheorie Albert Schweitzers erstmalig nachweisen.